Gedanken zur Losung für Dienstag, den 04.11.2025

Losungswort
Ich werde wandeln vor dem HERRN im Lande der Lebendigen.
Psalm 116,9

Lehrtext
Betrachtet euch als solche, die für die Sünde tot, für Gott aber lebendig sind, in Christus Jesus.
Römer 6,11

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Lebendig für Gott

Am heutigen Lehrtext kann man erkennen, dass sich Tod und Leben nicht nur auf einen körperlichen Zustand beziehen. Man kann sie auch übertragen verstehen, wobei „Tod“ eine Trennung zum Ausdruck bringt, „Leben“ aber eine Verbindung. Ich meine, auch das Losungswort kann in diesem Sinne verstanden werden. Vor „dem HERRN im Lande der Lebendigen“ zu wandeln, bedeutet, mit Gott verbunden zu sein und sich dort zu befinden, wo auch alle anderen mit Gott Verbundenen sind. Das ist in meinen Augen der Himmel, und hier auf Erden die Gemeinde Jesu Christi.

Nun heißt es im Lehrtext: Betrachtet euch als solche, die für die Sünde tot, für Gott aber lebendig sind, in Christus Jesus.“ Dort steht nicht, dass wir für die Sünde tot sind, sondern uns so betrachten sollen. Ebenso steht dort nicht, dass wir für Gott in Christus Jesus lebendig sind, sondern uns ebenfalls als solche betrachten sollen. Hängt denn unsere Verbindung zu Gott von unserer Betrachtungsweise ab?

Ich meine, hier geht es nicht um unsere Zugehörigkeit zu Gott an sich. Diese erhalten wir durch Jesus Christus und unseren Glauben an ihn. Trotzdem müssen wir feststellen, dass man auch als Christ immer noch zu jeder Sünde fähig ist. Deshalb ist es wichtig, innerlich gegenüber der Sünde auf Distanz zu gehen. Der Apostel Paulus beschrieb das einmal so: „Wenn ich aber das, was ich tue, gar nicht tun will, dann handle nicht mehr ich selbst, sondern die Sünde, die in mir wohnt.“(1) Für die Sünde tot zu sein, bedeutet also, sie als eine fremde Macht in mir zu sehen, die mich zwar teilweise noch beherrscht, die ich aber nicht will.

Das Gegenstück ist dann, sich als lebendig für Gott zu betrachten. Das bedeutet, dass unsere Verbindung zu Gott und sein Wohlwollen trotz unserer Schwachheit nicht abbrechen. Mit dieser Glaubenshaltung öffnen wir uns für die erlösende Kraft Jesu Christi. Wir werden staunen, wie sehr seine Gnade unser praktisches Leben verändern kann.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Röm. 7,20 [Neue Genfer Übersetzung]

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass ich in dir mit dem Vater verbunden bin. Ich weiß, dass mich nichts von deiner Liebe trennen kann. Trotzdem verzweifle ich manchmal über mich selbst – besonders dann, wenn ich Dinge tue, die ich eigentlich nicht tun wollte. Ich danke dir, dass du mich so annimmst, wie ich bin. Und doch bitte ich dich, mich von allem freizumachen, was deinem Wesen widerspricht. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus. Amen.


Diese Andachten sind ein Dienst des Christus-Zentrums Arche, Elmshorn (www.cza.de)
Das Copyright der Losungen liegt bei der Evangelischen Brüder-Unität - Herrnhuter Brüdergemeine (siehe: www.ebu.de und www.losungen.de)
Das Copyright der Andachten liegt bei Pastor Hans-Peter Mumssen. Die Andachten dürfen nur unverändert übernommen werden.