Losungswort
Abram zog aus, wie der HERR zu ihm gesagt hatte.
1. Mose 12,4
Lehrtext
So hat Gott auch uns berufen, nicht allein aus den Juden, sondern auch aus den Heiden.
Römer 9,24
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
In den heutigen Bibelversen und ihrem Umfeld geht es um Berufung. Zu ihr gehört einerseits jemand, der sie ausspricht – in diesem Fall Gott. Auf der anderen Seite wiederum gibt es einen Empfänger. Im Losungswort war es ein einzelner Mensch, nämlich Abram. Im Lehrtext ging es hingegen um viele Menschen. Die einen zählten zu Abrams Nachkommen, andere jedoch kamen aus anderen Völkern. Doch sowohl Abram als auch alle anderen haben gemeinsam, dass Gott sie persönlich berufen hat.
Im Losungswort lesen wir, wie Abram auf diese Berufung reagierte. Gott hatte ihm gesagt, er solle seine Heimat verlassen und in ein Land ziehen, das er ihm zeigen wollte. Dort würde Abram zu einem großen Volk werden, durch das letztlich alle Menschen gesegnet werden sollten.(1) Nichts davon war auch nur ansatzweise sichtbar. Abram wusste nicht den Zielort, zudem war er kinderlos – und auch die Menschengruppe, mit der er loszog, war sehr überschaubar.(2) Dennoch lesen wir: „Abram zog aus, wie der HERR zu ihm gesagt hatte.“
Hier kann man sehen, dass eine Berufung Gottes nicht alleine bedeutet, eine großartige Verheißung von ihm zu empfangen. Sie ist in aller Regel auch mit Herausforderungen verbunden. Abram nahm sie im Glauben an. Das veränderte sein bisheriges Leben völlig. Er war bereit, im Vertrauen auf Gott Altes hinter sich zu lassen und neue, unbekannte Wege zu gehen.
Im Lehrtext schreibt der Apostel Paulus ebenfalls von einer Berufung, nämlich zum Glauben an Jesus Christus. Dabei macht er sehr klar, dass nicht die Zugehörigkeit zu einer speziellen Gruppe entscheidend ist. Denn Gott ruft viele verschiedene Menschen aus völlig unterschiedlichen Hintergründen. So kam Paulus etwa aus dem Volk der Juden, doch die Menschen, an die er schrieb, stammten aus anderen Völkern. Die Frage ist nicht, wo man herkommt, sondern ob man Gott vertrauen will. Das wird nicht ohne Einfluss auf unser Leben bleiben und uns manches Mal vielleicht auch herausfordern. Sind wir dazu bereit?
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) 1.Mose 12,1-3 (2) 1.Mose 12,5
Gebet:
Vater im Himmel, danke, dass du durch deinen Sohn Jesus Christus zu uns gekommen bist. Durch ihn dürfen wir wie Abram zu dir gehören. Lenke mich durch deinen Geist und zeige mir, welche Wege du für mich bereithältst. Im Vertrauen auf dich und deine Gnade will ich mich aufmachen und dir folgen, wohin du mich führst. In Jesu Namen, Amen.