Losungswort
So hütet euch nun, dass ihr den Bund des HERRN, eures Gottes, nicht vergesst, den er mit euch geschlossen hat, und nicht ein Bildnis macht von irgendeiner Gestalt, wie es der HERR, dein Gott, geboten hat.
5. Mose 4,23
Lehrtext
Gottes unsichtbares Wesen - das ist seine ewige Kraft und Gottheit - wird seit der Schöpfung der Welt, wenn man es mit Vernunft wahrnimmt, an seinen Werken ersehen.
Römer 1,20
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine
In dem Kapitel, aus dem das heutige Losungswort stammt, erinnert Mose das Volk Israel daran, Gottes Gebote zu halten. Ein Gebot hob er besonders hervor, nämlich sich kein Bildnis von Gott zu machen – weder ein Menschen- noch ein Tierbild, noch Sonne, Mond oder Gestirne, noch irgendetwas anderes. Einige Verse zuvor heißt es: „Und der Herr redete zu euch aus dem Feuer. Ihr habt seine Worte gehört. Seine Gestalt jedoch konntet ihr nicht sehen, ihr konntet nur seine Stimme hören.“(1) Weshalb wollte Gott nur gehört, aber weder gesehen noch dargestellt werden?
Ich vermute, weil jedes Bild den lebendigen Gott falsch oder verzerrt darstellen würde. Das gilt, wie ich meine, bis auf den heutigen Tag. Auch die Darstellung Jesu Christi, der ja eine Gestalt hatte – die man heute jedoch nicht mehr kennt –, gibt mehr von der Sicht des Künstlers wieder als von dem, wer und wie Jesus wirklich war und ist. Alles, was wir haben, ist sein Wort, sein Wirken und seine Kraft. Schaffen wir es, es dabei zu belassen?
Im Lehrtext wird Gottes unsichtbares Wesen direkt angesprochen. Obwohl er selbst verborgen ist, seine Werke sind es nicht. Eigentlich kann jeder Mensch allein an der Schöpfung erkennen, dass es einen unsichtbaren Schöpfer gibt. Um Gott nun kennenzulernen, brauchen wir eine Offenbarung von ihm, nicht menschliche Vorstellungen, wie er wohl sein könnte. Die Israeliten sahen ein Feuer und hörten eine Stimme. Als Christen haben wir erkannt, dass Gott sich in Jesus Christus offenbart. Von ihm und von dem, was er sagt, lesen wir in der Bibel. Und obwohl er nicht sichtbar unter uns ist, können wir ihn im Heiligen Geist erleben. So haben wir alles, was wir brauchen, um ihn kennenzulernen, wie er wirklich ist.
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 5.Mos. 4,12 [Neues Leben Übersetzung]
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich möchte dich erkennen, wie du wirklich bist. Hilf mir bitte, alle meine Bilder von dir und meine Wünsche an dich zur Seite zu legen. Begegne mir in deinem Wort und in der Fülle deines Geistes. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus. Amen.