Gedanken zur Losung für Freitag, den 03.10.2025

Losungswort
Wer glaubt dem, was uns verkündet wurde, und an wem ist der Arm des HERRN offenbart?
Jesaja 53,1

Lehrtext
Maria Magdalena geht und verkündigt den Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen, und was er zu ihr gesagt habe.
Johannes 20,18

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Glaube und Skepsis

Heute möchte ich einmal vom Lehrtext ausgehen. In ihm heißt es, dass eine Frau namens Maria Magdalena den Jüngern berichtete, sie habe „den Herrn gesehen“ und mit ihm gesprochen. Gemeint war Jesus Christus. Dieser war allerdings drei Tage zuvor am Kreuz gestorben. Doch Maria sagte, sie solle den Jüngern mitteilen, dass Jesus auferstanden sei und nun zum Vater im Himmel zurückkehren würde.(1) Was mögen die Jünger wohl bei dieser Botschaft gedacht haben?

Der Apostel Johannes berichtet, dass es einige Zeit dauerte, bis auch sie von der Auferstehung Jesu überzeugt waren. Speziell ein Jünger war besonders skeptisch, nämlich Thomas: Er könne das erst dann glauben, wenn er die Nägelmale Jesu mit eigenen Augen sehen und ihn mit seinen Händen berühren würde.(2) Als er einige Tage später tatsächlich vor dem auferstandenen Jesus stand, war er völlig überwältigt. Jesus sagte zu ihm: „Du glaubst, weil du mich gesehen hast. Glücklich zu nennen sind die, die mich nicht sehen und trotzdem glauben.“(3)
Thomas gilt häufig als Beispiel für jemand, der in seinem Glauben zweifelt. Ich meine jedoch, wir sehen hier ein Beispiel dafür, wie Gott auf die Fragen seiner Kinder eingeht. Einem Menschen, der skeptische Fragen stellt, fällt es offensichtlich schwerer, einfach zu glauben. Dennoch ist er von Gott genauso geliebt wie jemand, dem dies leichter fällt. Jesus kam Thomas zu Hundert Prozent entgegen und half ihm, zu glauben.

Glaube speist sich aus der Begegnung mit Gott, sei es durch sein Wort, sein Handeln oder seinen Geist. Gott sendet, und wir empfangen. Wenn wir diejenigen sind, die glauben können, ohne zu sehen, sind wir glücklich zu nennen. Und gehören wir zu denen, die Fragen haben, dürfen wir sie stellen. Bei der Antwort kann es uns dann wie Thomas gehen, der zu Jesus nur noch sagte: „Mein Herr und mein Gott!“(4) Er glaubte – mehr als je zuvor, denn Gott hatte sein Fragen beantwortet.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Joh. 20,17 (2) Joh. 20,19-25 (3) Joh. 20,29 [Neue Evangelistische Übersetzung] (4) Joh. 20,28 [Luther 2017]

Gebet:

Vater Gott, ich danke dir, dass ich zu dir kommen kann, wie ich bin. Du kennst meine Fragen und auch meine Zweifel. Begegne mir dort, wo ich es brauche, damit mein Glaube wachsen kann. Du weißt, wo ich stehe. Manchmal fällt es mir leicht, auf dich zu vertrauen, manchmal aber auch nicht. Danke, dass du auf jedes deiner Kinder liebevoll eingehst. In Jesu Namen, Amen.


Diese Andachten sind ein Dienst des Christus-Zentrums Arche, Elmshorn (www.cza.de)
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